Der seit mehr als 30 Jahren andauernde Konflikt in der Region Berg Karabach / Arzakh, mündete am Morgen des 27. September mit dem Scheitern der Waffenruhe erneut in Krieg.
Das Feuergefecht hält an. Dieser Krieg wird von Drittstaaten, imperialistischen Mächten, als ausbeuterisches Instrument des Energie- und Waffenhandels eingesetzt, wodurch verhindert wurde, dass der 1994 vereinbarte
Waffenstillstand nicht mit einem dauerhaften Frieden für alle dort beheimateten Völker, in Unabhängigkeit, in Einklang gebracht werden konnte.
1991 nahmen 82 Prozent der Bevölkerung an der Volksabstimmung für eine autonome Regierung Berg-Karabach /Arzakh teil.
Mit 99 Prozent der Ja-Stimmen wurde die Unabhängigkeit im Rahmen des Prinzips des Selbstbestimmungsrechts der Nationen beschlossen.
Der aserbaidschanische Staat, der diesen demokratischen Willen mit Waffengewalt unterdrücken wollte, wurde durch den Widerstand des armenischen Volkes besiegt und musste sich aus der Region Arzakh, Berg Karabach, zurückziehen.
Während die Welt für einen Waffenstillstand appelliert, provoziert die Türkei durchgehend durch anfeuernde Erklärungen für Aserbaidschan und heizt den Krieg an.
Die türkische Medien versuchen „strebsam“ alle Fakten umzukehren und in ihrer Berichterstattung das armenische Volk in Eindringlinge in ihrer Heimat zu verwandeln und den Angriffskrieg der aserbaidschanische Armee zu rechtfertigen. und Aserbaidschan als Opfer darzustellen.
Erdoğan und somit die Türkei feuerten diesen Konflikt durchgehend an und gießen Benzin ins Feuer.
Erdogan und damit der türkische Staat unterstützt diesen Krieg nicht nur diplomatisch durch
direkte militärische und Waffenunterstützung sondern entsendet auch
Söldner Dschihadisten, aus Syrien, welche er bezahlt. Dieser Kampf mit
„turanistischem Traum“ es ist zweifellos eine Fortsetzung des Völkermords an den Armeniern von 1915.
So wie die türkische Armee, und Dschihadisten gegen Kurden in Rojava vorgehen und gleich dem Vorhaben der „ethnischen Säuberungen“ dort von Kurden und Besetzung durch die Banden, ist es ihr Wille jetzt durch den Konflikt Aserbaidschans gegen Armenier vorzugehen.
Die Türkei, die in gleicher Weise in den libyschen Bürgerkrieg verwickelt ist, ist zu einem Schurkenland geworden, das den Weltfrieden mit seinen geldgierigen, fanatischen Dschihadisten bedroht.
Erdogans Regime, das alle Innen- und Außenpolitik in den Bankrott getrieben hat, steht ebenso unter Druck wie die Osmanen in der Zeit des Zusammenbruchs.
Gleichzeitig sieht Erdoğan und die AKP Regierung sich im Kampf gegen Organisation und Erhebung der Ansprüche der Arbeiter und Werktätigen, die Tag für Tag verarmt sind.
Durch nationalistische, islamistische und chauvenistische Politik und intensive Propaganda versucht die Erdoğanregierung die Erstarkung des Widerstands zu verhindern.
Abgesehen von der HDP, gelang es Erdoğan, die gesamte Opposition nationalistisch in seine Reihen mit „imperialistischen Träumen“ zu sammeln.
Tausende HDP-Mitglieder
Politiker und Dissidenten wurden verhaftet und alle HDP-Provinzgemeinden unrechtmäßig beschlagnahmt.
Wieder einmal enthüllt dies, dass die Region als Kolonie gesehen wird; während der Wille der Menschen im Norden Kurdistans usurpiert wird.
Wie in den 1980‘er Jahren so heute, werden Kurden gelyncht, nur weil sie Kurden sind und zu Tode gefoltert und Armenier zu Zielscheiben gemacht und ermordet.
Durch den türkischen Staat wird eine gesellschaftliche Atmosphäre geschaffen, in der Armenier, Griechen und Assyrer ständig ins Visier genommen werden. Der HDP Abgeordnete Garo Paylan wurde aktuell für seine Antikriegsäußerungen eindeutig in Artikeln bedroht.
In der Geschichte wurden die schmerzhaften Folgen dieser rassistischen Politik schon oft erlebt.
Die Imperialistischen Kräfte und ihre regionalen Kollaborateure haben jetzt auch im Kaukasus ein Pulverfass in Brand gesetzt. Allerdings werden all diese kriegerischen Bestreben die türkische Regierung genauso wenig retten können wie es die Osmanen nicht gerettet hat.
Die Imperialistischen Kräfte und ihre regionalen Kollaborateure haben jetzt auch im Kaukasus ein Pulverfass in Brand gesetzt. Ihr Bestreben ist es, colonial in Angriffskriegen
die Stimme der Völker, die ohne imperialistische und kapitalistische Interventionen geschwisterlich leben wollen und können, zu erdrosseln.
Während Aserbaidschanische und armenische Völker, Türken und Kurden, Araber, Perser und Assyrer und Tscherkesen der Region in Souveränität nahtlos miteinander leben und ihr eigenes Schicksal bestimmen wollen, versuchen die ausbeuterisch kapitalistischen, imperialistischen Mächte, durch ihre Profitgier und ihren Interessen in Ressourcen und kapitalistischen Marktbeziehungen, diese mit Konkurrenzängsten und Rassismen zu vergiften und sie gegeneinander auf zu hetzen.
Wir als Revolutionäre und Demokraten aus der Türkei wissen, dass es keine Gewinner des Krieges geben kann, sondern dieser nur Armut und Tod mit sich bringt.
Wir rufen die Kriegsparteien zu einem erneuten Waffenstillstand auf.
In diesem Zusammenhang verurteilen wir Erdogans Politik, die bisher nur Krieg und Gewalt sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik gekannt hat.
Wir fordern die Türkei und den aserbaidschanischen Staat auf, das Rechts auf Selbstbestimmung der Nationen anzuerkennen und zu kapitulieren.
Friedensstifter aus der ganzen Welt sind gegen die Invasions- und GenocidePolitik der Türkei; wir fordern besetzte Regionen und Länder unverzüglich zu verlassen.
Europäisches Bündnis der demokratischen Kräfte
05.10.2020